März/April  2025

Füttern verboten


Deutschland hat gewählt.

Wenn ich nach dieser Grafik gehe, dann haben mindestens ca. 56,2 % der Deutschen Krieg und Armut gewählt (Hauptsache gegen rechts) und mindestens ca.77,3 % nehmen den Völkermord in Gaza billigend in kauf.

Ob die das wissen? Oder besser gefragt: Sind die Wähler sich dessen bewusst? 

Oder noch anders gefragt: Stimmt das Wahlergebnis überhaupt? Schließlich gibt es Berichte von „Unregelmäßigkeiten“, von fehlenden Formularen für Deutsche im Ausland oder in der Vergangenheit auch von „Wahlpannen“.

Nachdem Friedrich Merz alles daran gesetzt hat, um seine Wahlversprechen zu brechen und noch mit dem alten Bundestag ein Sondervermögen in unbeschreiblicher Höhe zu beschließen, scheint ein Umdenken stattzufinden. 

Dabei meint er es ja nur gut. In seiner Argumentation im Bundestag hat er sehr deutlich gemacht, in welchen gefährlichen Zeiten wir leben und das wir alles, wirklich alles tun müssen, um der russischen Gefahr zu begegnen. Wer nimmt da nicht schweren Herzens in Kauf, dass leider, leider unser Sozialsystem beschnitten werden muss. Außerdem liegt jetzt die Verantwortung für Frieden und Demokratie bei uns und der Europäischen Union, weil die USamerikanische Regierung uns verraten hat und einfach mit Putin redet. „How dare you!“ Und natürlich taucht dann wieder ein Experte auf, Sönke Neitzel, der uns den letzten Sommer in Frieden ankündigt. Währenddessen gibt es Ratschläge für eine Notfalltasche aus der EU. Und wie man mir erzählt, wird Kriegsfähigkeit und Kriegswirtschaft von unterschiedlichen Politikern und sogenannten Militärexperten in Talkshows als unvermeidlich propagiert. Mit Entsetzen muss ich festellen, dass diese Kriegspropaganda in die Schulen getragen wird und Schüler neuerdings 'Notfall' lernen.

Angst und Unsicherheit werden 'gefüttert'. Vielleicht werden wir gar überfüttert?

So ganz anders ist es auf der 'anderen Seite', bei den alternativen Medien auch nicht. Sie sehen auch eine Kriegsgefahr, aber sie gehe nicht von Putin aus, sondern von unserer 'kriegsgeilen' Regierung und der EU. Da werden seitenlange Artikel verfasst, wie gefährlich die Situation ist und dass wir wieder eine starke Friedensbewegung brauchen. Nicht nur das. Ein Aufschrei wird gefordert. Oder doch zumindest ein Aufwachen. Da fällt mir doch ganz unpassend ein, dass schon vor Jahrzehnten Eugen Drewermann die Angstmacherei der Friedensbewegung kritisiert hat. Jedenfalls sieht es so aus, dass ich die Wahl habe von wem ich mir Angst machen lasse.

Ich mache da nicht mit. 

Das war gewissermaßen die Losung, die Gunnar Kaiser während der sogenannten Pandemie aussprach. Dabei ging es auch um die Angstmacherei. Diese Struktur erkenne ich auch jetzt wieder. Auf was nicht alles haben sich die Menschen vor lauter Angst eingelassen! Wie schnell war es möglich geltende Gesetze über Bord zu schmeissen! Kein Aufschrei! Was irgendwie verständlich ist. Es ist doch auch unfassbar, dass eine Regierung ihre Bevölkerung in Angst versetzt, um schließlich über eine nicht ausreichend geprüfte 'Impfung' die Pharmaindustrie zu füttern und Kontrolle auszuüben.Dass das eine Verschwörungstheorie sei, erscheint da fast glaubwürdiger.

Angst lähmt. Und macht willfährig. Und das wird benutzt!

Ich denke schon, dass die Widersprüche wahrgenommen wurden. Aber sie folgten Schlag auf Schlag. Es blieb keine Zeit  nachzudenken oder zu überprüfen. Eine gewisse Atemlosigkeit prägte und prägt wieder unser gemeinschaftliches Leben. Es darf nicht vergessen werden, welcher Gruppendruck an den Arbeitsplätzen entstand und wieder entsteht. Nicht die Russen hassen? Geht gar nicht. Wo nicht mehr gesprochen wird, gelten nur noch Überzeugungen. Und irgendwie ist alles unfassbar. Noch heute gibt es Meldestellen, wo man Leute, die sich nicht an die herrschenden Regeln, besser Meinungen halten, gemeldet werden können. Heute allerdings geht es nicht um Masken, sondern um die falsche Gesinnung. Ein Albtraum, der sich über die Realität legt und kein Ausweichen zulässt.

Die Zeit ist verwirrend und verworren. Was soll man davon halten, dass Wahlversprechen sich auf omnimöse Weise, besser schamlose Weise ins Gegenteil verkehren? Entsteht da nicht auch so ein Gefühl von Dringlichkeit? Wir müssen jetzt schnell und konsequent handeln? Was die Angst mehr triggert als die Skepsis.

Eine gewisse Atemlosigkeit ist auch der Regierung zu eigen. Man nennt das auch Panik.

Ich mache da nicht mit.

Ich habe für mich beschlossen zur „Perlentaucherin“ zu werden. Das bedeutet, dass ich nach Hinweisen 'tauche', die etwas mehr als nur Zweifel an den vorausgesagten Katastrophen schüren, sondern auch Argumente liefern. Und das möglichst unaufgeregt. Ich leugne nicht, dass wir in gefährlichen Zeiten leben. Aber das will ich genau wissen und mich nicht mit Angst füttern lassen.

Am Anfang steht natürlich die Frage: wer profitiert? Wir haben z. B. während der sogenannten Corona-Pandemie die Erfahrung gemacht, dass Vermögen von unten nach oben verteilt wurde, dass die Pharmabranche und bestimmte Personen, die sowieso schon unbeschreiblich vermögend waren, unvorstellbare Gewinne machten, während die wirtschaftlichen Verhältnisse insgesamt geschwächt wurden und vor allem Menschen betroffen sind, die sowieso ihr Knabsen haben. Dieser Weg scheint jetzt weiter beschritten zu werden.

Es soll die Infrastruktur 'kriegstüchtig' gemacht werden zu Lasten des Sozialsystems und zu Gunsten der Rüstungsindustrie. Mal wieder ist die Rede davon, dass wir „den Gürtel enger schnallen“ sollen. Und wie aus dem Koalitionspapier der CDU hervorgeht, möchte Herr Merz das Achtstundenprinzip aufgeben zugunsten einer 'flexibleren' Arbeitszeit. Vorsichtshalber hat die EU-Kommission ihre Gehälter erhöht, nebenbei die siebte Erhöhung in drei Jahren. 

Dieses Muster lässt mich hoffen, dass, wenn ein maximales Mass erreicht ist, wir uns wieder mit dem Klima beschäftigen werden.


Es gibt ja kaum noch etwas, vor dem wir keine Angst haben müssen. Als älterer Mensch kommt dann noch die Angst vor Demenz und Inkontinenz hinzu, ein Pflegefall zu werden, diesem maroden Gesundheitssystem eventuell ausgeliefert zu sein oder einfach sich falsch zu ernähren und nicht die richtigen Vitamine und Mineralien zu sich zu nehmen. Für ein langes Leben. Also ehrlich...wer möchte unter diesen Lebensbedingungen wirklich sehr alt werden? Lohnt sich das?


Bestimmte Ängste sind nur aktivierbar, weil automatische Assoziationen schon vor langer Zeit 'implantiert' wurden. Das nennt man wohl Indoktrination. Wenn wir 'rechts' hören, verbinden wir automatisch damit Nazi, also nationalistisch, völkisch, antisemitisch, ganz schlimm. Aber stimmen die Assoziationen, die für Wissen gehalten werden, überhaupt? Nationalstolz gibt es nicht nur nicht, sondern darf nicht sein. Ich habe mal einen Witz gehört: da sitzt so eine internationale Runde zusammen und man stellt sich vor: Ich bin Pole, ich Engländer, ich Franzose. Einer sagt, ich bin Europäer und alle wissen, er ist Deutscher. Gerne würde ich etwas Gutes über Deutschland sagen, gibt es auch, aber an dieser Stelle fällt mir nur ein Traum ein: sie sind ehrlich, zuverlässig und haben gute Diplomaten.

Egal was ich lese oder wo ich hinhöre, ist vom russischen Angriffskrieg die Rede, geschmückt mit Attributen wie unprovoziert und brutal. Und einem großen Aber. Man dürfe nicht vergessen, dass er nicht 'vom Himmel gefallen sei'. Und dann wird lang und breit erklärt, wie die USA beteiligt war an den Unruhen und dem Regimechange in der Ukraine schon vor 2014. Was aber in den Köpfen hängen bleibt, also 'implantiert' wird, ist 'Angriffskrieg'. Schön finde ich auch, wenn von 'Putin's Krieg' gesprochen wird. So wissen wir genau, wer hier der Böse ist. Ebenso, wenn wir ihm bzw. Russland die Hand zum Frieden reichen mit den Worten „Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität“ (Manifest des Friedens/Alice Schwarzer/Sahra Wagenknecht). Was soll das? Für mich ist damit die ausgestreckte Hand eine Faust. 

Eine alte Weisheit wird vergessen: „Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist der Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt“ (Macchiavelli, 1469 – 1527).

Man muss zwar wirklich tief tauchen, aber es finden sich auch hier Perlen, Menschen, die bereit sind öffentlich eine andere Version diesem Narrativ entgegen zu stellen. Das ist nicht unbedingt angstmindernd, weil deutlich wird, zu welcher Skrupellosigkeit Machtstreben bereit ist. Ich finde es allerdings entängstigend, wenn ich Hintergründe und Zusammenhänge erkennen kann. Zumindest bin ich mir sicher, dass ich keine Angst vor „die Russen kommen“ haben muss.

Warum sollten sie?Warum sollte Russland, das es trotz Sanktionen und Krieg geschafft hat eine wirtschaftliche Stabilität aufrecht zu erhalten und die Lebensbedingungen weiterhin zu verbessern, sich nach Westen, in Länder mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, ausdehnen wollen? Putin hat dies selbst in dem Interview mit Tucker Carlson als Unsinn bezeichnet. Wen das nicht überzeugt, sollte Rainer Rupp's Artikel „Putins's Brief an die Deutschen“ lesen!

Das Machstreben wird Russland unterstellt und durch die Darstellung des Angriffskrieges ist es anscheinend nur naürlich Sicherheitsgarantien zu verlangen.

Ist es nicht! Es ist schlicht die Möglichkeit das Kriegsthema weiter zu befeuern bzw. die Angst. Aber eigentlich ist es der zweiten Gang in dem Menue 'Angriffskrieg'.

Und es ist geeignet von den wirtschaftlichen Problemen, in die 'der Westen' steckt, abzulenken. Anscheinend hofft man, dass durch die Belebung der Rüstungsindustrie und durch die Schaffung von 'Sondervermögen' die Wirtschaft angekurbelt wird. Leider verstehe ich nicht wirklich was von Ökonomie. Aber ich verstehe schon, dass es eine üble Entwicklung ist, wenn bei VW keine Autos mehr produziert werden, sondern Rüstungsgüter.

Aber vor allem ist das Kriegsthema geeignet von der Fehlentwicklung und dem Versagen der Politik abzulenken. Wenn ich auch nichts von Ökonomie verstehe, so verstehe ich etwas von Psychologie. Wir haben es mit einer Politik zu tun, die nur so überquillt von moralischem Gutmenschentum, also Narzissmus und Hybris. Man ist einfach großartig, auf der richtigen Seite der Geschichte und äußerst wichtig. Diese Überzeugung trieft sogar den Medienvertretern aus allen Poren. Gleichzeitig gibt man sich unschuldig. In einer TV- Programmanzeige lese ich (gekürzt): In ihrer ersten ARD-Dokumentation beschäftigt sich Anne Will mit der Frage nach Krieg und Frieden: Ist die Angst vor dem Krieg wieder da?

Ja, wo kommt sie denn nur her, liebe Medienschaffende?

Je näher die 'Offenbarung der Misere' rückt, umso großartiger werden sie.


„Wenn die ideale Haltung eines Menschen ein gewisses Maß überschreitet,

wenn seine Güte und Menschlichkeit Formen annimmt,

die schon auffällig sind, dann ist Mißtrauen vollständig am Platz.“

Alfred Adler in „Menschenkenntnis“


In der Psychologie nennt man das Kompensation. Das Bewusstsein über das eigene Versagen und Scheitern wächst und man flüchtet sich in die eigene 'Herrlichkeit', seines 'nur' guten Willens. Die Schuld haben naürlich andere zu tragen, wird externalisiert. 

Das muss und wird scheitern. 

Ich denke, dass das den gesamten Westen, also Europa und die USA treffen wird. Und vor allem die Bevölkerungen. Das wird sicher schlimm. Es sind auch keine Alternativen in Aussicht, also Politiker mit Verstand und Weitsicht. Und wie ich mir wünsche, mit einem Gemeinwohldenken. Aber, so mein positiver Ansatz, die Menschen werden wieder auf die Beine kommen und hoffentlich mit einem klareren Blick auf ihre eigenen Bedürfnisse. Mit den Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren gemacht haben, hätten wir die Chance den nächsten Evolutionsschritt zu tun, nämlich zu einer friedvollen Menschheitsfamilie zu werden, die niemandem vorschreibt wie er zu leben und was er zu glauben hat.

Heute leben die Menschen noch in Angst. Sie haben sich in der Anpassung eingerichtet. Hüten ihre Interessen, den Arbeitsplatz, die nächste Anschaffung, den nächste Urlaub. Sie wissen oder ahnen zumindest, dass sie belogen werden. Aber im Außen drohen Diffamierung und Ausgrenzung, vielleicht sogar Arbeitsplatzverlust. Ich denke, dass viele Menschen sich existenziell bedroht fühlen, ohne dass sie es wirklich in ihr Bewusstsein eindringen lassen (wollen). Ein solches Leben macht krank, kostet vor allem Energie, verstärkt die Lähmung. Aber alles hat seine Grenzen. Wir haben es mit einer Überdehnung in politischer, wirtschaftlicher,medialer und mentaler Hinsicht zu tun. Und wie jeder weiß – ein Gummiband, das überdehnt wird, reißt. Ist das nicht gar ein Naturgesetz? Welches Bild im Kopf entsteht, wenn ich hier von Überfütterung sprechen würde, kann man sich denken. Jedenfalls ist es berechtigt sich das Schlimmste vorzustellen. Aber nicht noch mehr 'würde' und 'könnte'! Wir wissen es nicht. Ich bin mir jedoch sicher, dass wir einander brauchen werden.

Wie wäre es, wenn wir schon heute etwas für eine bessere Welt tun würden? Wenn wir, die wir doch meinen die richtigen Medien zu konsumieren, die Wahrheit zu kennen, die Lügen zu durchschauen, damit aufhören einen Aufschrei zu verlangen, zu fordern auf die Straße zu gehen? Hat das nicht auch etwas von 'andere in den Krieg schicken' an sich? Sollten wir nicht aufhören 'die anderen' als Schlafwandler oder gar Schlafschafe zu bezeichnen und ihnen indirekt vorzuwerfen, dass ihre schweigenden Vorfahren nicht Hitler verhindert haben? Ist ja nur so ein Gedanke.......

Wenn ich in mich hineinhöre, merke ich, dass meine Angst oder Sorge um z. B. geimpfte, mir liebe Menschen, mich unfähig zur Empörung macht. Wenn dann mal Wut durchbricht, wird sie sehr schnell wieder von der Sorge überschattet. Vor allem aber von dem Gefühl der Hilflosigkeit. Vielleicht ist das das Gefühl, das mich mit all' den sogenannten 'Schlafschafen' verbindet.

Die Frage ist für mich, wie ich wieder ein Gefühl der Selbstwirksamkeit bekomme. Es ist nicht hilfreich, wenn andere mir sagen, was ich tun muss. Aber in diesen Zeiten, wo 'Lebenskunst' wie ein Luxusobjekt erscheint, kann jeder in seinem Alltag durch ein freundliches Wort, ein liebevolles Achten auf sich selbst, auf seine Liebsten oder auch den Nachbarn, sich zur Gelassenheit ermächtigen und sich vor dem Kriegsgeschrei schützen. Es gibt so viele freundliche Menschen! Ehrlich!

Und man muss auch nicht alles essen, was aufgetisch wird.

Adorno:

„Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen,

noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen.“

Mir geht es nicht darum zu beschwichtigen. Mir geht es darum, sich nicht in die Angstspirale hineinziehen zu lassen! Es ist ein Appell für mehr gesunde Skepsis!

Schlicht formuliert, wie ich es in meiner Kindheit gelernt habe: „Bange machen gildet nich (ruhrhochdeutsch)!“

Vielleicht gelingt es uns z. B. mit Hilfe von Konfuzius, wenigstens hin und wieder Humor und Heiterkeit in unserem alltäglichen Leben zu bewahren:

„Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet,

wirst du lernen Probleme ohne Gewalt zu lösen.“

Gefällt mir ;--))



„Die Grundlage von Heiterkeit ist die Erlangung von Selbstmächtigkeit.

Um eine solche Selbstmächtigkeit zu erreichen, empfiehlt es sich, bei jeder Sache, die in Frage steht,

sich darüber klar zu werden, ob sie 'in meiner Macht' steht oder nicht und wenn ja, wie weitgehend.

Selbstmächtigkeit ermöglicht Gelassenheit, nämlich ein Lassen angesichts dessen, was nicht 'in meiner Macht' steht;

dies geht mit einer Stärkung der Hinnahmefähigkeit einher.

Wilhelm Schmid, Schönes Leben? S. 166



Rainer Rupp: Putins Brief an das deutsche Volk ;-)